Wir sind aus der Sommerpause zurück und starten voller Energie in unsere siebte Staffel! Die Staffel widmet sich dem Thema digitales Publizieren. Und gleich in der ersten Folge begrüßen wir drei Experten, die das Thema seit Jahren prägen: Timo Steyer, Walter Scholger und Thomas Stäcker. Die Drei waren oder sind die ConvenorEin Convenor ist der/die Koordinator:in, Sprecher:in und Repräsentant:in einer Arbeitsgruppe im Verband der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum. More der 10 Jahre alten DHd-AG „Digitales Publizieren“ , die im Oktober in Darmstadt eine Tagung zum Thema “Reputation ohne Paywall” organisiert.
Das digitale Publizieren betrifft mittlerweile alle Wissenschaftsdizsiplinen, aber gerade in den Geisteswissenschaften ist es oft noch ein heiß diskutiertes Thema. Unsere Gäste berichten von ihren ersten Begegnungen mit Open AccessUnter Open Access versteht man die Schaffung eines freien und öffentlichen Zugangs zu wissenschaftlichen Materialien, insbesondere Literatur, über das Internet. Diese Materialien können kostenfrei heruntergeladen und gelesen werden. Zudem gibt es die Möglichkeit über weitergehende Lizenzangaben auch weitere Nutzungs- und Verwendungsmöglichkeiten des Materials einzuräumen. More und den Schwierigkeiten, die es anfangs gab, diese neue Publikationsform in den Geisteswissenschaften zu etablieren. Dabei geht es nicht nur um klassische wissenschaftliche Artikel oder Monografien, sondern auch um neue Publikationsformen wie ForschungsdatenUnter Forschungsdaten können sämtliche Daten verstanden werden, die im Laufe des Forschungszyklus (von der initialen Idee, über die Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten, bis hin zu Publikationen und Langzeitarchivierung der Ergebnisse) entstehen. Da es keine einheitliche Definition des Begriffs gibt, versteht jede wissenschaftliche Disziplin etwas anderes darunter. Beispiele sind Messdaten, Fragebögen, audiovisuelle Aufzeichnungen und Digitalisate. More, Blogbeiträge, interaktive Forschungspräsentationen oder multimediale Inhalte. Walter erklärt uns, dass es nicht nur um technische Fragen geht. Themen wie das Verlagswesen, rechtliche Fragen und der Wandel von wissenschaftlichen Karrieren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Timo ergänzt, dass es bei der Arbeit der AG auch darum geht, Wissenschaftler*innen, vor allem Nachwuchswissenschaftler*innen, zu unterstützen, den richtigen Weg im Publikationsdschungel zu finden.
Wir sprechen über den aktuellen Interessenschwerpunkt der AG, wie Publikationen nachhaltig und zugänglich gestaltet werden können. Open AccessUnter Open Access versteht man die Schaffung eines freien und öffentlichen Zugangs zu wissenschaftlichen Materialien, insbesondere Literatur, über das Internet. Diese Materialien können kostenfrei heruntergeladen und gelesen werden. Zudem gibt es die Möglichkeit über weitergehende Lizenzangaben auch weitere Nutzungs- und Verwendungsmöglichkeiten des Materials einzuräumen. More ist dabei längst kein Randthema mehr, sondern zentral für die Zukunft der Wissenschaft. Doch auch nach Jahren der Überlegungen gibt es immer noch Hindernisse: Wie soll die Finanzierung aussehen? Welche Rolle spielen große Verlage in diesem Prozess? Und wie kann sichergestellt werden, dass digitale Publikationen langfristig verfügbar bleiben?
Einen großen Einfluss hat heute auch das Thema der künstlichen Intelligenz. Timo berichtet von den neuesten Entwicklungen und den Möglichkeiten, die KI im Publikationswesen zu bieten hat. KI könnte in Zukunft den gesamten Publikationsprozess automatisieren, von der Datenaufbereitung bis zu Erstellung von KI-generierten Inhalten. Doch wie verändert das die Rolle der Wissenschaftler*innen? Und wie wird die Qualität von Inhalten sichergestellt? Wie machen wir Publikationen maschinenlesbar oder “KI-ready“? Wie bauen wir einen neuen, nachhaltigen Standardisierungsprozess auf?
Thomas erzählt von den Anfängen der AG. Schon damals war klar, dass die Einzelautor*innenschaft in der digitalen Welt nicht mehr allein die Norm sein würde. In der AG wird seither darüber nachgedacht, wie die Zusammenarbeit in großen Forschungsteams transparent gestaltet und wie die Beiträge einzelner Mitglieder fairMit “FAIR” sind in der Wissenschaft i. d. R. die “FAIR Data Principles” gemeint. Es handelt sich dabei um Grundsätze, die Forschungsdaten, ihre Erhebung und Speicherung aufweisen sollen, um nachhaltig zu sein. Das Akronym löst sich durch “Findable” (Auffindbarkeit), “Accessible” (Zugänglichkeit), “Interoperable” (Interoperabilität) und “Re-usable” (Nachnutzbarkeit) auf. Berücksichtigt werden dabei technische, organisatorische und rechtliche Aspekte von (Forschungs)Daten. More gewürdigt werden können. Die AG steht dabei immer im Austausch mit der DH-Commmunity und entwickelt Leitlinien und Empfehlungen, die den Wissenschaftler*innen Orientierung geben.
Apropos Reputation: „Reputation ohne Paywall“ ist das Thema der Tagung der DHd-AG digitales Publizieren, die im Herbst in Darmstadt stattfinden wird. Diese Tagung widmet sich einer zentralen Frage: Wie kann man wissenschaftliche Reputation aufbauen (auch ohne auf kommerziell orientierte Verlage angewiesen zu sein)? Diese Frage wird aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Unsere Gäste sind überzeugt, dass die Zukunft des Publizierens in offenen, kollaborativen Strukturen liegt – doch es gibt noch viel zu tun und viel zu diskutieren. Darum freuen wir uns schon auf die Tagung in Darmstadt, die wir auch weiterhin medial begleiten werden.
Hört rein in die neueste Folge und lernt mehr über Open AccessUnter Open Access versteht man die Schaffung eines freien und öffentlichen Zugangs zu wissenschaftlichen Materialien, insbesondere Literatur, über das Internet. Diese Materialien können kostenfrei heruntergeladen und gelesen werden. Zudem gibt es die Möglichkeit über weitergehende Lizenzangaben auch weitere Nutzungs- und Verwendungsmöglichkeiten des Materials einzuräumen. More, KI im Publikationswesen und die Rolle der Wissenschaftskommunikation, denn, wie wir festgestellt haben, gibt es eher selten universitäre Veranstaltungen zum Thema des digitalen Publizierens. Außerdem wollen wir euch den genialen Witz von ChatGPT über das Digitale Publizieren nicht vorenthalten, den ihr exklusiv in dieser Folge hören könnt.
Hier geht’s zum Workshop: https://events.gwdg.de/event/761/timetable/?view=standard
Hier eintragen zur Mailingliste der AG: http://lists.lists.digitalhumanities.org/mailman/listinfo/dhd-ag-publikationen
Zur kleinen Wissensauffrischung: https://www.nature.com/articles/sdata201618