DHd2024: Quo Vadebas II. Ein studentischer Erfahrungsbericht von Theresa Beckert

Heute geht es weiter mit unserer Mini-Serie mit Gastfolgen zur DHd2024. In diesem Special haben wir das Vergnügen, drei exklusive Episoden zu präsentieren, in denen Theresa Beckert, eine DH-Studentin (MA, 3. FS) der Universität Dresden und zugleich Doktorandin der ÄdL, ihre ersten Erfahrungen auf einer Konferenz der Digital Humanities teilt. Diese Folgen, die jeweils einen der Konferenztage abdecken, bieten wertvolle Einblicke für alle, die sich für die DH-Community interessieren.

Weiter geht es mit Theresas zweitem Bericht!

An ihrem zweiten Konferenztag besuchte Theresa auf der DHd in Passau zweimal ein ‚Doctoral Consortium‘. Dort präsentieren Doktorandinnen und Doktoranden ihre aktuellen Forschungsprojekte, die immer ein breites Spektrum an Themen und Ansätzen innerhalb der Digital Humanities aufzeigt.

Der Tag begann für Theresa mit einem Vortrag von Luca Giovannini über quantitative Ansätze zur Erforschung der frühneuzeitlichen Dramengeschichte. Im selben Slot folgt eine Präsentation von Henny Sluyter‑Gäthje zur Perspektive in Erzähltexten aus dem Blickwinkel der Computational Literary Studies (CLS). Am Nachmittag erweitert Laura Untner das Spektrum durch einen Vortrag über Paradigmen einer digitalen Rezeptionswissenschaft. Sie beleuchtet am Beispiel der deutschsprachigen literarischen Sappho-Rezeption wie produktiv-literarische Rezeptionsphänomene als Linked Data erfasst werden können. Sabine Mollenhauer konzentriert sich auf die Entwicklung einer Softwareplattform zur Unterstützung offener Daten in den Geisteswissenschaften durch die Verarbeitung qualitativer Interviewdaten. Zum Abschluss dieses Doctoral Consortiums stellt Lina Rodenhauens in ihrem Beitrag ‚Mutter, Vater, Kind‘ einen innovativen Ansatz zur automatischen Metaphernverarbeitung für religionswissenschaftlichen Fragestellungen vor. Theresa zeigt anhand dieser Vorträge auf, dass viele Dissertationsprojekte ihre Wurzeln in traditionellen Forschungsbereichen haben, die durch die digitale Herangehensweise neue methodische Fragen aufwerfen. Aus der Diskussion am Ende der Vorträge nimmt sie mit, dass diese stark methodisch ausgerichteten Arbeitsweisen sich sehr weit von der jeweiligen Fachdisziplin entfernen können. Der Rückbezug kann dann eine Herausforderung sein, ganz besonders wenn die fachwissenschaftliche Betreuungsperson der Dissertationsarbeit mit den digitalen Ansätzen weniger vertraut ist.

Für Theresa spiegelt die Diskussion in diesem Slot, wie eigenständig die DH durch ihre methodische Vielfalt als Disziplin geworden sind. Für sie ist es wichtig, den Fachbereich nicht lediglich als Hilfswissenschaft zu sehen. Im Gespräch mit Robert Zeterberg geht es dann auch um die Brückenfunktion der DH, die Verbindung von traditionellen und digitalen Ansätzen, sowie um einige der Fragestellungen, mit denen sich die Community auseinandersetzt.

In einem weiteren Konferenzslot, von dem Theresa berichtet, ging es um die Vielfalt der in der DH genutzten Tools und die Bedeutung individueller Lösungen für Forschungsprojekte. Für Theresa haben diese Konferenzvorträge noch einmal die Wichtigkeit der Rolle eines Menschen an Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Technik gezeigt. Auch für Robert scheinen Veranstaltungen wie die DHd ein wichtiger Ort für Austausch und Vernetzung, Integration und Kooperation zu sein.

Ein besonderes Highlight war für Theresa das Konferenzgefühl. Theresa berichtet von einer sehr aufgeschlossenen und engagierten Community, die neben fachlichem Austausch auch Freizeitangebote und inspirierende Gespräche in den Kaffeepausen schätzt. Ihre positiven Erfahrungen zeigen die Bedeutung solcher Zusammenkünfte für den persönlichen und auch fachlichen Austausch in den Digital Humanities.

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