In dieser RaDiHum20-Folge rekapitulieren wir die vDHd-Veranstaltung “(Keine) Experimente in den Digital Humanities?”, die von Jonathan D. Geiger, Max Grüntgens und Dominik Kasper (alle Digitale Akademie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz) organisiert worden ist. Dieser Workshop fand am 24. März statt und war inhaltlich sehr ertragreich: Alle Teilnehmenden hatten die Möglichkeit ihre jeweilige Perspektive auf den Experimentbegriff in den DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. einzubringen und so einen zentralen Zweig der wissenschaftstheoretischen Diskussion voranzubringen.
Folge anhören:
Ein Workshop als Austauschplattform
Nach der Vorstellung von Max Grüntgens und Dominik Kasper sprechen wir ab Minute 2:02 über ihre Veranstaltung, die sie am 24. März im Rahmen der ersten vDHd-Eventwoche durchgeführt haben. Sie umfasste einen 40-minütigen Impulsvortrag und schwenkte danach in die eine lange Diskussion im Plenum um. Inhaltlich stand der Begriff (oder: die Begriffe) des Experiments im Fokus. Es waren sehr viele Fachcommunities vertreten (unter anderem aus der Geschichte, der Philosophie, verschiedenen Philologien und der Psychologie), was sich sehr produktiv auf die Diskussion auswirkte.
Gibt es denn jetzt Experimente in den DH?
Ab Minute 5:04 gehen wir noch mehr ins Detail: Gibt es denn Experimente in den DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften.?! Ja, es gibt Experimente! Max und Dominik haben sich im Vorfeld angeschaut, in welcher Verwendungsweise der Experimentbegriff in DH-Kontexten (z. B. in DHd-Abstractbänden) auftritt. Es hat sich gezeigt, dass es insbesondere zwei Verwendungsweisen – und damit zwei Experimentbegriffe – gibt, die in den Digital Humanities Verwendung finden: Der erste ist stärker an den Naturwissenschaften orientiert und konzentriert sich auf Versuchsaufbauten, Beschreibungen der angewandten Methoden, Reproduzierbarkeit der Versuche etc.; der zweite Experimentbegriff ist “weicher” und wird eher verwendet im Sinne von “ausprobieren”, “testen”, “herumexperimentieren”. In der Plenumsdiskussion wurde die Frage diskutiert, inwiefern sich der starke Experimentbegriff noch besser in die DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. eingliedern ließe, also was Begriffe wie “Labor”, “Methode” und “Reproduzierbarkeit” in den Digital Humanities bedeuten können. Insgesamt offenbarte sich der Experimentbegriff als sehr vielschichtiger Begriff, der eine kreative Verwendungsweise ermöglicht. Dies ist eine Chance für die DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften..
… und was ist mit der Empirie?
Der Frage, welche Rolle die Empirie in Digital Humanities Experimenten spielt, gehen wir ab Minute 9:23 nach. “Empirie” ist kein ganz einfacher Begriff, insbesondere in der (digital-)geisteswissenschaftlichen Forschung. Historische Quellen können allerdings durchaus als empirische Grundlage begriffen werden und mit ihnen auch ihre verdatete Form. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass, insbesondere in den historischen Wissenschaften, vergangene Geschehnisse die eigentlichen Objekte der Forschung sind, die aber selbst nicht direkt, sondern nur vermittelt verfügbar sind. Dokumente sind also Repräsentationen, ihre verdatete Form Repräsentationen von Repräsentationen (“Rerepräsentationen”). Wie auch in den Naturwissenschaften sind die praktischen Forschungsobjekte Produkte von (relativen) Beobachtungssystemen – seien es nun menschliche oder maschinelle.
Was bedeutet das nun für die DH?
Welche Konsequenzen diese Überlegungen für die DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. hat oder haben könnte, darauf kommen wir ab Minute 15:10 zu sprechen. In Bezug auf einen souveränen Umgang mit digitalen bzw. digitalisierten Quellen ergeben sich neue Notwendigkeiten der Kompetenzentwicklung von Studierenden und Forschenden. Die Stichworte sind hier “Medienkompetenz” und “Data Literacy”. Nur, wenn diese Fähigkeiten systematisch in die Curricula der Studiengänge integriert werden, kann eine fundierte digitale Quellenkritik betrieben werden. Dies gilt auch in Bezug auf die Reproduzierbarkeit von (digital-)geisteswissenschaftlichen Experimenten: Die technischen Fragen (z. B. Versionierung, Publikation von Rohdaten) sind quasi alle bereits gelöst. Dass diese technischen Methoden zu wenig betrieben und die Werkzeuge zu wenig genutzt werden, liegt insbesondere daran, dass die digitalen Kompetenzen an der DH-Forschungsfront zu wenig in die Mutterfächer zurückgespielt werden. Ein weiteres Problem ist die Verfügbarkeit der ForschungsdatenUnter Forschungsdaten können sämtliche Daten verstanden werden, die im Laufe des Forschungszyklus (von der initialen Idee, über die Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten, bis hin zu Publikationen und Langzeitarchivierung der Ergebnisse) entstehen. Da es keine einheitliche Definition des Begriffs gibt, versteht jede wissenschaftliche Disziplin etwas anderes darunter. Beispiele sind Messdaten, Fragebögen, audiovisuelle Aufzeichnungen und Digitalisate., welche Notwendig ist, um die Reproduktion von Forschungsprozesse überhaupt realisieren zu können. Kurzum: Es braucht also mehr Wissenstransfer von der (digitalen) Forschung der DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. in die Lehre und zum anderen einen Wissenschaftskulturwandel.
Was kommt danach?
Am Ende kommen wir ab Minute 20:40 darauf zu sprechen, inwiefern geplant ist, thematisch an die Veranstaltung anzuschließen. Es ist zwar keine direkte Folgeveranstaltung geplant, allerdings werden die Ergebnisse des Workshops in einem Blogpost zusammengefasst und publiziert. Wer Interesse daran hat, an dem Diskurs zur Thematik “Experimente in den DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften.” mitzuwirken, ist herzlich eingeladen, sich bei Jonathan D. Geiger (jonathan.geiger@adwmainz.de) zu melden!
[cite]