Im Rahmen der RaDiHum20-vDHd2021-Sonderstaffel haben wir Marina Lemaire vom eScience-Zentrum der Universität Trier zu ihrem Workshop mit dem Thema “Datendokumentation für eine digitale Edition. Welche Informationen über die Daten brauchen Datennachnutzer:innen?” interviewt. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung der DHdSteht für den Verband der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum, wird alternativ allerdings auch für die Konferenz des Verbandes verwendet. (Der DHd vs. die DHd) AG Datenzentren.
Ein Webinar und ein Workshop zur Datendokumentation
Nach der Einführung in die Folge und Marinas Vorstellung kommen wir ab Minute 2:10 auf das Event zu sprechen. Es ist in zwei Phasen aufgeteilt: Am 03.05.21 findet ein Webinar statt, d. h. eine Selbstlernveranstaltung, für das die Teilnehmenden die virtuelle Forschungsumgebung FUD sowie einen konkreten Workflow zur Verfügung gestellt bekommen und damit eine kleine eigene digitale Briefedition erstellen. Die Zielgruppe sind hierbei Forschende, die noch eher am Anfang stehen, was das Arbeiten in digitalen Annotationsumgebungen betrifft. Die zweite Phase besteht in einem Workshop, der am 02.06.21 von 10 bis 13 Uhr stattfindet – hier diskutieren die Teilnehmenden über die Ergebnisse ihrer Briefeditionen und eruieren, welche Daten und Informationen über die Editionsdaten notwendig sind, um eine möglichst reibungslose Nachnutzung eben dieser Daten herzustellen.
Ziel des Workshops ist einerseits die Vermittlung konkreter Kompetenzen was die Datendokumentation betrifft, andererseits geht es aber zentral darum, die Forschenden in den Diskurs zu holen, in dem es darum geht, wie fachspezifische Standards für die Datennachnutzung aussehen sollten. Hierbei sind nämlich die Fachwissenschaftler*innen im Besonderen gefragt, damit diese Standards nicht an ihnen und ihren Forschungsprozessen vorbei entwickelt werden. Die Erkenntnisse, die während des Workshops zusammengetragen werden, können bzw. sollen auch in eine Art Handreichung (z. B. einer Handlungsempfehlung) münden und/oder in eine ständige Arbeitsgruppe, die sich mit diesem Thema beschäftigt.
In einer ersten Break-out Session des Workshops sollen die Teilnehmenden ihre jeweiligen Briefeditionsdaten vorstellen und über die Frage diskutieren, welche Informationen über die Nachnutzung notwendig sind. Die Ergebnisse der Kleingruppen werden anschließend im Plenum zusammengetragen. In einer zweiten Session wird dann entweder die Diskussion der ersten Session nochmal aufgegriffen, falls es hier noch sehr großen Gesprächsbedarf gibt. Alternativ sollen erste Lösungsansätze entworfen werden.
Die FAIR-Prinzipien
Ab Minute 6:57 erläutert Marina die FAIR-Prinzipien – das Akronym steht für Findable, Accessible, Interoperable und Reusable. Sie haben sich als Standard für die Archivierung von ForschungsdatenUnter Forschungsdaten können sämtliche Daten verstanden werden, die im Laufe des Forschungszyklus (von der initialen Idee, über die Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten, bis hin zu Publikationen und Langzeitarchivierung der Ergebnisse) entstehen. Da es keine einheitliche Definition des Begriffs gibt, versteht jede wissenschaftliche Disziplin etwas anderes darunter. Beispiele sind Messdaten, Fragebögen, audiovisuelle Aufzeichnungen und Digitalisate. herauskristallisiert und umfassen neben technischen Aspekten auch rechtliche und operative Gesichtspunkte. Insbesondere für den Bereich des Forschungsdatenmanagements haben sich diese Prinzipien als Standard herausgebildet und erleichtern massiv den reibungslosen Umgang mit Daten anderer.
An wen sich die Veranstaltung richtet, erläutert Marina ab Minute 7:55: Es gibt keine institutionellen Einschränkungen, primär ist der Workshop aber ein Angebot an diejenigen, die solche Daten praktisch produzieren (und nicht zum Beispiel die Infrastrukturen bereitstellen).
Ich würde gerne teilnehmen – wie geht das?
Ab Minute 8:52 sprechen wir über die Möglichkeiten, wie man teilnehmen kann. Eine Anmeldung zum Workshop ist auf der eSciences-Seite der Universität Trier möglich. Hier sind allerdings nicht mehr viele Plätze verfügbar, daher sollte man sich bei Interesse schnell anmelden! Alternativ kann man auch eine Mail an esciences@uni-trier.de schreiben, um in das Nachrückverfahren zu kommen. Für das Webinar kann man sich in jedem Falle aber noch anmelden.
Die Inhalte des Workshops sollen dokumentiert werden und im besten Falle ergibt sich eine Arbeitsgruppe oder ähnliches zu diesem Thema, sodass sich Interessierte auch später noch einbringen können. Weitere Informationen zur Veranstaltung sind auf der vDHd2021-Webseite oder auf der Seite Servicezentrums eSciences zu finden.