Wir schreiben das Jahr 2021: Es ist das erste Jahr in der DHd-Zeitgeschichte, in der keine Konferenz in Präsenz stattfinden. Über dieses und viele weitere Themen sprechen wir in unserer aktuellen Folge mit einem ganz besonderen Gast: Peter Gietz. Er ist eines der Gründungsmitglieder des DHd-Verbands und hat in den letzten Jahren die deutschsprachige DH-Landschaft maßgeblich mitgestaltet. Neben seiner langjährigen Tätigkeit als Schatzmeister des DHdSteht für den Verband der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum, wird alternativ allerdings auch für die Konferenz des Verbandes verwendet. (Der DHd vs. die DHd) More ist Peter zudem auch Geschäftsführer in seinem Unternehmen DAASI International, das sich seit seiner Gründung immer im forschungsnahen Bereich bewegt hat.
“IT und ich haben uns nicht gesucht, aber gefunden”
Nachdem Mareike unseren Gast vorgestellt hat, steigen wir ab Min 2:20 mit der Frage ein, wie leicht es Peter gefallen ist, aus der Wissenschaft in die Wirtschaft zu gehen. Der Schritt war nicht einfach, das Ergebnis der Firmengründung macht ihn aber zufrieden. Sein Weg hat ihn über die Indologie in eine Hilfskraftstelle an der Bibliothek geführt, in der er ins kalte Wasser geworfen wurde und ohne Vorkenntnisse eine ganze Bibliotheksverwaltung programmieren sollte. Die Skills dazu hat er sich selbst beigebracht. Trotz der anfänglichen Bedenken hat ihm das Programmieren Spaß gemacht, was vielleicht auch ein bisschen damit zusammenhängt, dass er gerne Lego gebaut hat – überhaupt sei Programmieren ja wie Lego spielen, nur, dass man dabei auch noch die einzelnen Bausteine selbst basteln kann.
Der Startschuss der DH
Nach diesem Schritt in die Welt der Informatik lagen die Digital Humanities dann mit Peters Indologie-Hintergrund sehr nahe. Ab Minute 5:00 erzählt Peter über seinen Einstieg in das Tübingen Purana-Project mit der dazugehörigen Epic and Puranic Bibliography, die seinen ersten Kontakt zu den deutschsprachigen DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. More darstellte. Er merkt an, dass DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. More in Deutschland zu diesem Zeitpunkt in etwa äquivalent mit der Verwendung von TUSTEP war. Bei TUSTEP handelt es sich um Textverarbeitungsmodule, die ebenfalls in Tübingen entwickelt wurden. Mithilfe dieser Module hat Peter für das Purana-Projekt Satz- und Layout-Arbeiten übernommen.
Als einer der ersten Momente der Digital Humanities nennt Peter den Index Thomisticus, verfasst von Roberto Busa, der in Kollaboration mit IBM Ende der 1980er digital verfügbar gemacht wurde. Zu diesem Zeitpunkt hat man an der Stelle, auch in Forschungsanträgen, parallel zum Begriff eScience von eHumanities gesprochen, um darauf aufmerksam zu machen, dass an dieser Stelle etwas Neues entsteht bzgl. Infrastruktur und kollaborativem Arbeiten.
Der dritte Paradigmenwechsel der zum Entstehen der DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. More geführt hat, ist, dass man ein Bewusstsein für die Internationalität der Community entwickelt hat. Statt internationaler Vernetzung einzelner fachlicher Inseln schien es plötzlich eine große Community für alle Geisteswissenschaften zu geben. Die sich dann auch DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. More nennende Welle behandelt heute viele methodische Ansätze, aber auch die Frage: “Wer sind wir denn eigentlich?”. Damit werden die Fragen nach Community und Zugehörigkeit zu zentralen Aspekten, mit denen sich die DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. More beschäftigen. Parallel dazu kann man eine Entwicklung des Themas ForschungsdatenUnter Forschungsdaten können sämtliche Daten verstanden werden, die im Laufe des Forschungszyklus (von der initialen Idee, über die Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten, bis hin zu Publikationen und Langzeitarchivierung der Ergebnisse) entstehen. Da es keine einheitliche Definition des Begriffs gibt, versteht jede wissenschaftliche Disziplin etwas anderes darunter. Beispiele sind Messdaten, Fragebögen, audiovisuelle Aufzeichnungen und Digitalisate. More beobachten.
Am Anfang hat man unter ForschungsdatenUnter Forschungsdaten können sämtliche Daten verstanden werden, die im Laufe des Forschungszyklus (von der initialen Idee, über die Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten, bis hin zu Publikationen und Langzeitarchivierung der Ergebnisse) entstehen. Da es keine einheitliche Definition des Begriffs gibt, versteht jede wissenschaftliche Disziplin etwas anderes darunter. Beispiele sind Messdaten, Fragebögen, audiovisuelle Aufzeichnungen und Digitalisate. More eher Texteditionen verstanden, die auf Servern gespeichert wurden. Heute hat sich durch die kollaborative Herangehensweise bereits einiges verändert, wie z.B. die Idee von ForschungsdatenUnter Forschungsdaten können sämtliche Daten verstanden werden, die im Laufe des Forschungszyklus (von der initialen Idee, über die Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten, bis hin zu Publikationen und Langzeitarchivierung der Ergebnisse) entstehen. Da es keine einheitliche Definition des Begriffs gibt, versteht jede wissenschaftliche Disziplin etwas anderes darunter. Beispiele sind Messdaten, Fragebögen, audiovisuelle Aufzeichnungen und Digitalisate. More als Repositorium, das gewissen Regeln unterliegt. Diese Entwicklungen schlugen sich bald in Forschungsförderung nieder: BMBF und DFG fördern heute bevorzugt Projekte, die einen Forschungsdatenmanagementplan haben. Eine weitere Entwicklung, die sich aus den Gegebenheiten herausgebildet hat, war dann eine offizielle Verstetigung des Community-Gedankens und die Sichtbarmachung in einem Verband, angetrieben von, unter anderem, Jan Christoph Meister aus Hamburg. Beim DHd-Gründungsevent ebendort waren dann über 150 Menschen anwesend, ein emotionaler Moment.
Internationale Repräsentation findet über den ADHO und die europäische Initiative EADH statt. Für ihn überraschend wurde Peter beim Gründungsevent in den Vorstand gewählt, wofür er heute sehr dankbar ist. Als einziger “Firmenrepräsentant” hat sich Peter dazu bereit erklärt, als Schatzmeister die Mitgliederverwaltung zu übernehmen – ein Job, der sich als sehr aufwändig herausstellte. An der Stelle bedankt er sich besonders bei seiner Frau, die ihn bei seinen Tätigkeiten immer unterstützt hat.
Ein Verband für Digital Humanities
Peter spricht ab Minute 17:30 darüber, was die Gründung des Verbands für die Community der digitalen Geisteswissenschaftler*innen gebracht hat. Es ging dabei von der Erleichterung nicht alleine dazustehen, hin zur Erkenntnis eine politische Größe zu sein, Dinge bewegen und eine Interessensgemeinschaft bei Förderungseinrichtungen darstellen und vertreten zu können. In der aktuellen Entwicklung schlägt sich dies z. B. in der NFDI“NFDI” steht für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur. Es handelt sich dabei um eine technische Infrastruktur für die gesamte Wissenschaftslandschaft in Deutschland – ihr Aufbau wird von 2019 bis 2028 von Bund und Ländern mit 90 Mio. Euro jährlich finanziert. Grundidee ist die systematische und nachhaltige Sammlung und Speicherung von Forschungsdaten von und für die Wissenschaft, sowie unter anderem die Entwicklung von digitalen Services und Datenstandards, die Herstellung internationaler Anschlussfähigkeit und die dauerhafte Etablierung von Datenschutz und -sicherheit in der Forschung. Weitere Informationen: https://www.bmbf.de/de/nationale-forschungsdateninfrastruktur-8299.html. More nieder, die wir in unseren vorherigen Episoden bereits angesprochen haben.
Der DHd-Verband hat dann auch die Fachdiskurse durch seine AGs beeinflusst. Einige Themen der AGs haben sich aus der Zeit vor der Gründung des Verbands ergeben, andere sind neu entstanden. So gibt es nun teilweise wissenschaftspolitisch aktive AGs, wie Referenzcurriculum und teilweise eher inhaltlich arbeitende AGs, wie OCR, und AGs, die sowohl inhaltlich, als auch wissenschaftspolitisch tätige AGs, wie z. B. Datenzentren. Die breite Palette der AGs bilden aber auch weitere Paradigmenwechsel ab, sichtbar z. B. an der AG für Graphen und Netzwerke. Man könnte also sagen, die AGs bilden die Entwicklungen der DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. More ab und bringen sie gleichzeitig voran. Peter spricht hier von einem fruchtbaren Ökosystem innerhalb des Verbands, das neue Ideen und Methoden gedeihen lässt.
Professionalisierungswelle und Identität
Die Community hat einen Wandel angestoßen – daraus ergeben sich neue Studiengänge, die DH-Kompetenzen gezielt an ihre Studierenden vermitteln, die nun der Identitätsfrage gegenüber stehen. Wo die Community noch der Frage nachgeht, was DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. More eigentlich ist, sagt Peter ab Minute 26:10, dass DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. More in seinen Augen ein eigenes Fach sei und deswegen die Studiengänge in diesem Bereich auf jeden Fall wertvoll sind. Gleichzeitig findet er, dass digitale Methoden auch in die “klassischen” Fächer einziehen sollen und müssen, wohingegen DHler*innen diese Methoden diskutieren, weiterentwickeln und fachwissenschaftlichen Anwender*innen zur Verfügung stellen können. Beide Positionen sind wichtig, genauso wie eine kritische Herangehensweise an “neue” Technologien, und können sich gegenseitig befruchten.
Zu seiner eigenen Identität sagt Peter, er müsse sich da gar nicht so richtig einordnen: Heute macht er LDAP Passwörter, früher eben Sanskrit. Aber auch die Gründung seines Unternehmens war für ihn ausschlaggebend, die ihm nicht nur eine neue Perspektive verlieh, sondern ihm auch einen eigenen Handlungsspielraum verschaffte, den er primär zur Forschungsunterstützung nutzte.
Infrastrukturen
Das bringt uns ab Minute 31:30 zum Thema Infrastrukturen. Peter erzählt, wie sich ForschungsdatenUnter Forschungsdaten können sämtliche Daten verstanden werden, die im Laufe des Forschungszyklus (von der initialen Idee, über die Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten, bis hin zu Publikationen und Langzeitarchivierung der Ergebnisse) entstehen. Da es keine einheitliche Definition des Begriffs gibt, versteht jede wissenschaftliche Disziplin etwas anderes darunter. Beispiele sind Messdaten, Fragebögen, audiovisuelle Aufzeichnungen und Digitalisate. More, Forschungssoftware und Infrastrukturen im Laufe der Jahre verändert haben. Wo man früher fast ausschließlich von Editionstexten als ForschungsdatenUnter Forschungsdaten können sämtliche Daten verstanden werden, die im Laufe des Forschungszyklus (von der initialen Idee, über die Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten, bis hin zu Publikationen und Langzeitarchivierung der Ergebnisse) entstehen. Da es keine einheitliche Definition des Begriffs gibt, versteht jede wissenschaftliche Disziplin etwas anderes darunter. Beispiele sind Messdaten, Fragebögen, audiovisuelle Aufzeichnungen und Digitalisate. More und Textverarbeitung als Forschungssoftware gesprochen hat, hat sich das Thema jetzt stark verändert. Die Trennung von Daten und Software ist nicht mehr so strikt: Bestimmte Daten brauchen bestimmte Software und bestimmte Software erzeugt bestimmte Daten. Auch hier sieht Peter die NFDI“NFDI” steht für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur. Es handelt sich dabei um eine technische Infrastruktur für die gesamte Wissenschaftslandschaft in Deutschland – ihr Aufbau wird von 2019 bis 2028 von Bund und Ländern mit 90 Mio. Euro jährlich finanziert. Grundidee ist die systematische und nachhaltige Sammlung und Speicherung von Forschungsdaten von und für die Wissenschaft, sowie unter anderem die Entwicklung von digitalen Services und Datenstandards, die Herstellung internationaler Anschlussfähigkeit und die dauerhafte Etablierung von Datenschutz und -sicherheit in der Forschung. Weitere Informationen: https://www.bmbf.de/de/nationale-forschungsdateninfrastruktur-8299.html. More als wichtigen Indikator der aktuellen Entwicklungen, die uns in Zukunft weiterhin beschäftigen werden.
In dem Zusammenhang nennt er noch den RFII, der auch in kurzen Projekten Nachhaltigkeit der Forschungsumgebungen und -daten mithilfe einer vom Staat getragenen Infrastrukturfinanzierung fordert. Hier formiert sich eine Daueraufgabe, die von staatlicher Seite getragen werden muss, auch wenn die NFDI“NFDI” steht für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur. Es handelt sich dabei um eine technische Infrastruktur für die gesamte Wissenschaftslandschaft in Deutschland – ihr Aufbau wird von 2019 bis 2028 von Bund und Ländern mit 90 Mio. Euro jährlich finanziert. Grundidee ist die systematische und nachhaltige Sammlung und Speicherung von Forschungsdaten von und für die Wissenschaft, sowie unter anderem die Entwicklung von digitalen Services und Datenstandards, die Herstellung internationaler Anschlussfähigkeit und die dauerhafte Etablierung von Datenschutz und -sicherheit in der Forschung. Weitere Informationen: https://www.bmbf.de/de/nationale-forschungsdateninfrastruktur-8299.html. More diese an der Stelle aufgrund ihres kurzlebigen Projektcharakters nicht vollständig übernehmen kann. Trotzdem, das betont Peter, sind die NFDI-Konsortien eine wichtige Entwicklung der Wissenschaftslandschaft, denn inhaltlich sollten ForschungsdatenUnter Forschungsdaten können sämtliche Daten verstanden werden, die im Laufe des Forschungszyklus (von der initialen Idee, über die Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten, bis hin zu Publikationen und Langzeitarchivierung der Ergebnisse) entstehen. Da es keine einheitliche Definition des Begriffs gibt, versteht jede wissenschaftliche Disziplin etwas anderes darunter. Beispiele sind Messdaten, Fragebögen, audiovisuelle Aufzeichnungen und Digitalisate. More und Software auch in Zukunft immer zusammen gedacht werden.
vDHd
Ab Minute 36:00 sprechen wir über das derzeit virtuell stattfindende Konferenzformat der vDHd2021. Peter sagt, für ihn zeige das virtuelle Konferenzieren generell wie weit wir in den letzten 30 Jahren mit Technologie gekommen sind. Er erinnert sich noch gut an die Zeit, in der virtuelle Zusammenkünfte nur in Science-Fiction-Filmen stattfinden konnten. Heute ist diese Technologie nicht mehr wegzudenken und ohne sie wäre die Corona-Krise für alle wohl noch schwerer zu bewältigen.
Eine virtuelle Konferenz ersetze natürlich kein physisches Event und den dort stattfindenden Austausch. Gleichzeitig sei es aber auch eine Chance, dass nicht alle Veranstaltungen parallel stattfinden müssen oder man an Konferenzen (im Ausland) teilnehmen kann, die man sonst nicht besucht hätte. Beides hat Vor- und Nachteile.
Peter und DAASI International
Peter liegt es am Herzen, dass seine Mitarbeiter*innen einen spannenden Arbeitsplatz haben: Ab Minute 41:40 erzählt er uns, was genau seine Firma DAASI International eigentlich macht. Zusätzlich plant Peter die Gründung einer Tochterfirma namens DAASI Research, um DHler*innen zu beschäftigen und agile und freier agierende Parteien an Infrastrukturprozessen beteiligen zu können. Es gibt in diesem Bereich zwar Universitätsrechenzentren, die Maschinen und elementare Softwareinfrastrukturen zur Verfügung stellen. Die wenigsten können allerdings Software as a Service (SaaS) für DH-Methoden anbieten, wenn die Software nicht direkt vom Rechenzentrum entwickelt wurde. Dort sieht Peter ein großes Desiderat.
Zusätzlich beschäftigt sich Peter mit dem Projekt Sacred Sound der Universität Tübingen. Nach 20 Jahren Authentifizierung hat er jetzt Lust sich wieder indologischen Projekten und DH-Methoden zu widmen.