Unsere heutige Folge der 6. Staffel widmet sich der DHd-Konferenz 2020, einer Konferenz, die unter außergewöhnlichen Umständen in Paderborn stattfand, nur wenige Tage bevor die Welt in den Corona-Lockdown ging. Das Motto „Spielräume: Digital Humanities zwischen ModellierungModellierung ist der Prozess bzw. die Methode der Entwicklung oder Formung eines Modells. Ein Modell ist dabei eine vereinfachte, domänenspezifische Abbildung von etwas, z. B. ist ein Globus ein Modell der Erde. Modellierung ist eine Vorarbeit zur Operationalisierung und damit zur Anwendung konzeptioneller Überlegungen auf konkrete Daten wie z. B. Texte und andere kulturelle Artefakte. More und Interpretation“ lud zur Diskussion über methodische und theoretische Freiheiten sowie die Rolle der Digital Humanities in der Forschung ein.
Andreas Münzmay, unser heutiger Gast, gibt uns nicht nur Einblicke in die inhaltlichen Highlights, sondern beleuchtet auch die organisatorischen Herausforderungen, mit denen das Team konfrontiert wurde. Er beschreibt, wie anfängliche Unsicherheiten durch die aufkommende Pandemie zu einer beispiellosen Notlösung führten: Im Grunde führte die DHd2020 die digitale Teilnahmemöglichkeit ein, die heute Standard bei der Durchführung von Konferenzen ist. Andreas‘ Schilderungen verdeutlichen eindrücklich die Bedeutung von Flexibilität, Kreativität und enger Zusammenarbeit, um die erfolgreiche Durchführung einer solchen Konferenz zu ermöglichen.
Die Organisation der DHd2020 zeichnete sich für alle durch ein starkes Gemeinschaftsgefühl und den interdisziplinären Austausch aus. Die Konferenz diente einerseits als Plattform, um die Wichtigkeit der Digital Humanities innerhalb der Universität Paderborn zu unterstreichen, und förderte andererseits die Vernetzung zwischen den Teilnehmenden auf neue und kreative Art. Auch junge Forschende wurden in Paderborn auf neue Weise unterstützt: 2020 fand zum ersten Mal ein Doctoral Consortium statt – heute ein fester Bestandteil der DHd-Konferenzen.
“DHDH steht für Digital Humanities, also digitale Geisteswissenschaften. More, Quo Vadis?” Gemeinsam reflektieren wir über die Rolle der Digital Humanities als disziplinübergreifendes Feld, das nicht nur in den textorientierten Geisteswissenschaften, sondern auch in der Musikwissenschaft tief verwurzelt ist. Nicht mehr wegzudenken ist heutzutage aber auch die Bedeutung von Datenethik, KI und Open Data.